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Mr.Tyros
Guest
KOPFKINO AUS!
Bevor ich mir meinen teuren elektronischen Fuhrpark nach und nach zugelegt habe, habe ich durch meine Cousine das klassische Orgelspiel gelernt. Da ich Noten bis heute nicht lesen kann, ging es mir eher um die reine Technik der Orgel, auf klassische Literatur hatte ich keine Lust
Das Ganze führte dazu, dass ich heute in der Lage bin, auf nahezu jedem Spieltisch zu spielen.
Ne richtige Pfeifenorgel bekommt man mit Glück in seiner Maxi-Garage über 2 Stockwerke unter und für das Wohnzimmer bleibt oftmals eine elektrische Lösung. Viele Keyboards und E-Orgeln haben mindestens ein Pfeifen-Set verbaut.
Der italienische Hersteller Viscount hat sich auf reine Pfeifenorgeln in elektrischer Form spezialisiert.
Das Flaggschiff stellt die Unico 500 dar, die mit fast 30.000€ nicht viel günstiger ist, wie die Wersi-Louvre.
Nur kann die Wersi mehr als nur ne Kirchenorgel sein.
Ich habe in einem Fachgeschäft für Kirchenmusik eine Unico 500 quasi als Showroom-Modell vorfinden können und habe (nachdem ich unterschrieben habe, mit dem Modell pfleglich umzugehen) etwa 2 Stunden einen eigenen Eindruck machen können.
Verzeiht mir bitte, dass Bilder komplett fehlen. Man bekommt so eine Orgel nicht in jedem Laden, daher waren für mich die Fotos schnuppe.
Bevor wir in´s Detail gehen, ein paar Grund-Fakten:
Die Orgel ist aus Eichenholz gefertigt, verfügt über einen Rollendeckel (wie bei vielen Orgeln von Steinmeier üblich), ein beleuchtetes Notenpult und ein eingebautes Lautsprechersystem auf 7 Kanäle mit 13 Lautsprecher. Die Verstärkerleistung liegt bei 6x60W und 1x100W.
Damit ist das Instrument schon ohne weitere Maßnahmen bereit, in der kleinen Kapelle aufgestellt zu werden!
Insgesamt 3 Manuale mit 61 Tasten stehen zur Wahl. Eine Druckpunkt-Simulation kommt dem Gefühl einer echten Orgel sehr nahe.
Kurz zur Erläuterung:
Die Orgel-Taste ist in Echt etwa 65-80cm lang. Nur etwa 20cm schauen auf dem Spieltisch hervor. Diese deutliche Hebelwirkung wird durch eine spezielle Federung der Taste an der Unico 500 nachgeahmt.
32 konkav (rund) angeordnete Pedale geben dem Spieler genügend Freiraum, die Füße zu bewegen.
2 Schweller und ein Crescendo-Pedal stehen ebenso zur Auswahl wie insgesamt 22 Fuß-Pistons (z.B. zum wählen bestimmter Funktionen)
56 Orgel-Register und 7 Orchester-Register stehen zur Wahl und werden durch Zugregister (ziehen und schieben) aktiviert und deaktiviert.
Es ist lt. Viscount sogar möglich, die Register manuell zu bewegen, sodass beim umschalten abgewählte Register zurückschnellen..
Auch eine Manual-Koppel steht in allen erdenklichen Kombinationen zur Wahl.
Mittels der Setzer kann der Spieler eigene Kombinationen speichern. Das ist in etwa mit einer Registrierung im Keyboard vergleichbar.
Nun mal zum Klang:
Da die wenigsten wirklich wissen, was welches Register bedeutet, halte ich mich hierbei kurz:
Die "Prinzipal"-Register stellen den Grundpfeiler jedes Spiels dar und werden zu 99% in jedem Stück aktiviert. Sie dienen auch im Gottesdienst für das leise Einstimmen auf das Lied.
Je nach Fußlage klingt das Register in einer bestimmten Tonhöhe. 4' klingt eine Oktave höher als 8' und 2 höher als 16' usw.
Die Prinzipalregister wirken sehr authentisch. Durch aufwendiges Samplen der einzelnen Klangfarben mitsamt ihrer verschiedenen Geräuschen (Windgeräusche durch die Mechanik, leichte Vibration auf benachbarte Pfeifen etc.) steht die Unico500 dem echten Vorbild in keinster Weise nach!
Egal ob gedackte (oben geschlossene) Register, Labialregister (mit Zunge, ist die bekannteste Pfeife, da sie stets sichtbar im Bauwerk thront) oder auch Lingualregister (Keilförmige Pfeifen) sind sofort als solche zu erkennen und mischen sich untereinander perfekt.
Das sogenannte "Generaltutti" setzt alle Register ein und erzeugt in echt einen solch gewaltigen Ton, dass es kaum eingesetzt wird (weil Kirchenmusik nicht so laut mucken soll
) oder darf (weil die doch recht alten Orgeln danach meist ein Fall für die Fachmänner sind).
Selbst auf mittlerer Lautstärke wirkt das Tutti genau so gewaltig, wie an einer echten Orgel! Das typische Brummen vom Bass am Pedal, kombiniert mit einer Registerkoppel lässt JEDEN noch so modernen Klangerzeuger blass stehen! Ja, auch mein geliebtes T4 Sample von der Orgel, an der ich gelernt habe, stinkt ab!
Um für alle Art der Musik gewappnet zu sein, stehen sowohl verschiedene Temperierungen (u.a. Kirnberger, Werckmeister oder Eqal) als auch 8 Hall-Typen zur Wahl.
Vom kleinen Gotteshäuschen im Dorf bis zum Kölner Dom: Alle wichtigen Größen sind hier vertreten.
Auch einen Mikrofoneingang findet man, ebenso wie MIDI-Anschlüsse und Line-Ausgänge.
Fazit:
Meine Fresse, hat mich das Teil mitgenommen! Es ist ein sowohl klanglich als auch optisch Meilenstein in der elektrischen Orgel-Welt. Derart authentische Nachbildungen habe ich weder in Hauptwerk (Software) noch in einer Workstation gefunden!
Preislich ist die Kiste natürlich kaum für einen interessant. Wer sie sich jedoch leisten kann und sich gönnt, wird mit einer Orgel belohnt, die dem Kantor in der Stadt gehörig die Augen rausfallen lässt!
Neben dem Preis gibt es nur einen weiteren Nachteil:
Das Gewicht beläuft sich auf rund 250KG. Anlieferung per Spedition auf Epals (Europaletten), kräftige Hände gern gesehen.
Achso: Ihr solltet NICHT im Obergeschoss wohnen
Dennoch: Mit viel Eigenleistung, ein paar MIDI-Keyboards, einem potenten PC und Hauptwerk, gepaart mit massig Holz und Kabelage bekommt man eine recht ansprechende Orgel in Eigenregie für knapp 1/10 des Preises hin.
Selbst mit nem Profi-Rechner und bestem Holz sind wir bei unter 5000€
+ Extrem authentische Nachbildung einzelner Register
+ Echtholz-Gehäuse mit diversen Gimmicks
+ Perfekter Klang durch verschiedene Hall-Typen
+ Register als Zugbauweise
+ Eigene Setzer
+ Pedal Konkav (dadurch leichter zu spielen)
+ Crescendo-Pedal
+ Doppelschweller
+ Fußpistons
+ Eingebaute Lautsprecher
+ Optisch durch Fake-Pfeifen aufrüstbar
- "etwas" teuer

Bevor ich mir meinen teuren elektronischen Fuhrpark nach und nach zugelegt habe, habe ich durch meine Cousine das klassische Orgelspiel gelernt. Da ich Noten bis heute nicht lesen kann, ging es mir eher um die reine Technik der Orgel, auf klassische Literatur hatte ich keine Lust

Das Ganze führte dazu, dass ich heute in der Lage bin, auf nahezu jedem Spieltisch zu spielen.
Ne richtige Pfeifenorgel bekommt man mit Glück in seiner Maxi-Garage über 2 Stockwerke unter und für das Wohnzimmer bleibt oftmals eine elektrische Lösung. Viele Keyboards und E-Orgeln haben mindestens ein Pfeifen-Set verbaut.
Der italienische Hersteller Viscount hat sich auf reine Pfeifenorgeln in elektrischer Form spezialisiert.
Das Flaggschiff stellt die Unico 500 dar, die mit fast 30.000€ nicht viel günstiger ist, wie die Wersi-Louvre.
Nur kann die Wersi mehr als nur ne Kirchenorgel sein.
Ich habe in einem Fachgeschäft für Kirchenmusik eine Unico 500 quasi als Showroom-Modell vorfinden können und habe (nachdem ich unterschrieben habe, mit dem Modell pfleglich umzugehen) etwa 2 Stunden einen eigenen Eindruck machen können.
Verzeiht mir bitte, dass Bilder komplett fehlen. Man bekommt so eine Orgel nicht in jedem Laden, daher waren für mich die Fotos schnuppe.
Bevor wir in´s Detail gehen, ein paar Grund-Fakten:
Die Orgel ist aus Eichenholz gefertigt, verfügt über einen Rollendeckel (wie bei vielen Orgeln von Steinmeier üblich), ein beleuchtetes Notenpult und ein eingebautes Lautsprechersystem auf 7 Kanäle mit 13 Lautsprecher. Die Verstärkerleistung liegt bei 6x60W und 1x100W.
Damit ist das Instrument schon ohne weitere Maßnahmen bereit, in der kleinen Kapelle aufgestellt zu werden!
Insgesamt 3 Manuale mit 61 Tasten stehen zur Wahl. Eine Druckpunkt-Simulation kommt dem Gefühl einer echten Orgel sehr nahe.
Kurz zur Erläuterung:
Die Orgel-Taste ist in Echt etwa 65-80cm lang. Nur etwa 20cm schauen auf dem Spieltisch hervor. Diese deutliche Hebelwirkung wird durch eine spezielle Federung der Taste an der Unico 500 nachgeahmt.
32 konkav (rund) angeordnete Pedale geben dem Spieler genügend Freiraum, die Füße zu bewegen.
2 Schweller und ein Crescendo-Pedal stehen ebenso zur Auswahl wie insgesamt 22 Fuß-Pistons (z.B. zum wählen bestimmter Funktionen)
56 Orgel-Register und 7 Orchester-Register stehen zur Wahl und werden durch Zugregister (ziehen und schieben) aktiviert und deaktiviert.
Es ist lt. Viscount sogar möglich, die Register manuell zu bewegen, sodass beim umschalten abgewählte Register zurückschnellen..
Auch eine Manual-Koppel steht in allen erdenklichen Kombinationen zur Wahl.
Mittels der Setzer kann der Spieler eigene Kombinationen speichern. Das ist in etwa mit einer Registrierung im Keyboard vergleichbar.
Nun mal zum Klang:
Da die wenigsten wirklich wissen, was welches Register bedeutet, halte ich mich hierbei kurz:
Die "Prinzipal"-Register stellen den Grundpfeiler jedes Spiels dar und werden zu 99% in jedem Stück aktiviert. Sie dienen auch im Gottesdienst für das leise Einstimmen auf das Lied.
Je nach Fußlage klingt das Register in einer bestimmten Tonhöhe. 4' klingt eine Oktave höher als 8' und 2 höher als 16' usw.
Die Prinzipalregister wirken sehr authentisch. Durch aufwendiges Samplen der einzelnen Klangfarben mitsamt ihrer verschiedenen Geräuschen (Windgeräusche durch die Mechanik, leichte Vibration auf benachbarte Pfeifen etc.) steht die Unico500 dem echten Vorbild in keinster Weise nach!
Egal ob gedackte (oben geschlossene) Register, Labialregister (mit Zunge, ist die bekannteste Pfeife, da sie stets sichtbar im Bauwerk thront) oder auch Lingualregister (Keilförmige Pfeifen) sind sofort als solche zu erkennen und mischen sich untereinander perfekt.
Das sogenannte "Generaltutti" setzt alle Register ein und erzeugt in echt einen solch gewaltigen Ton, dass es kaum eingesetzt wird (weil Kirchenmusik nicht so laut mucken soll

Selbst auf mittlerer Lautstärke wirkt das Tutti genau so gewaltig, wie an einer echten Orgel! Das typische Brummen vom Bass am Pedal, kombiniert mit einer Registerkoppel lässt JEDEN noch so modernen Klangerzeuger blass stehen! Ja, auch mein geliebtes T4 Sample von der Orgel, an der ich gelernt habe, stinkt ab!
Um für alle Art der Musik gewappnet zu sein, stehen sowohl verschiedene Temperierungen (u.a. Kirnberger, Werckmeister oder Eqal) als auch 8 Hall-Typen zur Wahl.
Vom kleinen Gotteshäuschen im Dorf bis zum Kölner Dom: Alle wichtigen Größen sind hier vertreten.
Auch einen Mikrofoneingang findet man, ebenso wie MIDI-Anschlüsse und Line-Ausgänge.
Fazit:
Meine Fresse, hat mich das Teil mitgenommen! Es ist ein sowohl klanglich als auch optisch Meilenstein in der elektrischen Orgel-Welt. Derart authentische Nachbildungen habe ich weder in Hauptwerk (Software) noch in einer Workstation gefunden!
Preislich ist die Kiste natürlich kaum für einen interessant. Wer sie sich jedoch leisten kann und sich gönnt, wird mit einer Orgel belohnt, die dem Kantor in der Stadt gehörig die Augen rausfallen lässt!
Neben dem Preis gibt es nur einen weiteren Nachteil:
Das Gewicht beläuft sich auf rund 250KG. Anlieferung per Spedition auf Epals (Europaletten), kräftige Hände gern gesehen.
Achso: Ihr solltet NICHT im Obergeschoss wohnen

Dennoch: Mit viel Eigenleistung, ein paar MIDI-Keyboards, einem potenten PC und Hauptwerk, gepaart mit massig Holz und Kabelage bekommt man eine recht ansprechende Orgel in Eigenregie für knapp 1/10 des Preises hin.
Selbst mit nem Profi-Rechner und bestem Holz sind wir bei unter 5000€
+ Extrem authentische Nachbildung einzelner Register
+ Echtholz-Gehäuse mit diversen Gimmicks
+ Perfekter Klang durch verschiedene Hall-Typen
+ Register als Zugbauweise
+ Eigene Setzer
+ Pedal Konkav (dadurch leichter zu spielen)
+ Crescendo-Pedal
+ Doppelschweller
+ Fußpistons
+ Eingebaute Lautsprecher
+ Optisch durch Fake-Pfeifen aufrüstbar
- "etwas" teuer
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