M
Mr.Tyros
Guest
In der letzten Zeit hat Yoshi einige Tests gemacht, nun bin ich (Alex) wieder am Start 
Dieses Mal schauen/hören wir uns den "neuen" Kronos von KORG an. Da ich als Sängerin wenig mit Sequenzern arbeite, habe ich mich bei diesem Test ausschließlich auf die Sounds konzentriert, aber wer weitere Erfahrung beisteuern kann, darf das natürlich gern tun
Da ich noch eine Frau bin, deren Handy keine Kamera hat, müsst ihr hier leider wieder auf Fotos verzichten, jedoch sind schon einige schicke Fotos online zu finden.
Als KORG vor einigen Jahren den Kronos ankündigte, war ein richtiger Hype losgetreten. Ein Keyboard mit 9 eigenständigen Syntheseformen in einem Gehäuse, dazu mehrere GB an Klavier-Samples ließen den Kronos bei der Vorstellung auf den Musikmessen als Dream-Team für Produzenten und Bühnenmusikern dastehen.
Der sonst positive Eindruck wurde leider vielmals von einer mangelhaften Hardware (Bedienelemente locker oder Tastatur defekt) stark geschmälert.
Der "neue" Kronos bekommt den einfachen Namen "Kronos 2015" und kommt optisch schon runderneuert bei euch zu Hause an. Die bekannte Oberfläche aus Aluminium ist nach wie vor dieselbe, jedoch hat KORG einige Neuerungen vorgenommen: So sind die Seitenteile aus Holz (Echtholz oder Synthetik kann ich leider nicht sagen) während der Übergang zwischen Oberseite und Rückseite mit einem Lochblech ein wenig futuristischer ausschaut, was mir persönlich besser gefällt, als das Design des alten Kronos
Durch die neuen Specs ist der Kronos erneut kein Leichtgewicht. Meinen XS8 bekomme ich mit ganz viel Mühe und Hilfe noch hochgewuchtet, beim Kronos ist da Schicht im Schacht. Aber Verarbeitung will nunmal ihren Preis haben
Bleiben wir kurz auf der Rückseite:
Die gewohnte Vielfalt der Anschlüsse ist zum Glück nicht verändert worden, ebenso ist die Stromversorgung dank Kaltgerätekabel simpel und günstig.
Solltest du dein Kabel mal vergessen haben, gibt´s bei Saturn eins für 5€ nachgeschmissen. Mit den Roland-typischen Adapterkabeln würdest du jetzt ohne Saft da stehen
Neben analogen Schnittstellen ist auch eine Digitale SpDif Verbindung möglich. Im Gegensatz zum Vorgänger OASYS besteht jedoch keine Möglichkeit, einen externen Taktgeber (Clock) anzuschließen, ohne über MIDI zu gehen, denn der OASYS bot eine eigene Schnittstelle dafür.
Die Bedienung ist ansonsten nahezu identisch.
Die größte Neuerung ist dabei das Display, denn der Nutzer kann nun z.B. im Set-List-Modus (siehe unten) bestimmte Programs farblich unterlegen, was das Auswählen besonders leicht macht.
So kann man z.B. verschiedene Setups von einem Song (weil man umschalten muss z.B.) klar von anderen trennen. Sehr gut gelungen und für mich eine große Hilfe!
Zum Sound:
Den Sound von KORG muss man mögen, das ist oft diskutiert worden. Mir persönlich gefallen die Sounds des Kronos 2015 gut. Das Klavier ist mit mehreren GB Samples enorm authentisch spielbar (vor allem dank der Tastatur, ich hatte eine 88er), kommt jedoch nicht ganz an die Samples aus dem Hause K-Sounds heran. Die Jungs bieten jedoch auch Pianos für den Kronos an
Richtig Vintage-mäßig wird´s im Bereich der E-Pianos! Egal ob ein beißendes Wurlitzer, ein Fender Rhodes oder diverse Tines sind hier in sehr guter Qualität vorhanden, und lassen sich durch extrem viele Insert-Effekte auch noch tiefgehend ändern. Wer ein Rhodes nach dem Tremolo noch durch einen Amp zieht, bekommt die Effektpower zu spüren!
Die Streicher sind in meinen Augen ebenfalls gut gelungen, lassen sich jedoch aufgrund der Hammermechanik für mich etwas zu schwer nuancieren. Eine billige MIDI-Tastatur angeklemmt und dann ging das besser. Richtig große Orchester muss man sich zwar noch zusammenbauen, aber für den Einstieg ist hier alles drin.
Die Holzbläser klingen dagegen etwas kalt und stumpf, dennoch akzeptabel. Ihre Blech-Vertreter hingegen sind deutlich besser und durchsetzungsfähig!
Im Bereich der Synths findet man analoge Pads, warme Flächen oder Brass und Lead-Sounds, wobei viele davon sicherlich schon früher aus KORG-Keyboards verwendet wurden
Der Synthbrass aus dem KORG Trinity z.B. kennt man aus "Africa", mit ein wenig "Tweaking" bekommt man auch Jump! gebacken
Die einzelnen Klänge heißen bei KORG "Program", wer mehrere davon kombinieren will, macht das im "Combi"Modus.
Hier lassen sich sehr coole Zusammenstellungen fabrizieren. Vom großen Orchester bis zu Split-Combis um mehrere Programs zu fahren.
Der Vorteil ist dabei die SST (Smooth Sound Transition) in der gespielte Töne mit ihren Effekten in einer Art Pufferspeicher ausklingen, während man ein neues Program lädt. Dadurch lassen sich selbst extreme Effekt-Unterschiede ohne hörbare Anomalien umschalten. Wer am Tyros einmal eine Voice mit einem Chorus auf eine mit Distortion umgeschaltet hat, kennt die schrillen "Fehltöne".
Dieses Feature macht für mich einen sehr großen Fortschritt aus, wenngleich sie schon im Kronos 1 verwendet wurde.
Die Sounds werden übrigens von der SSD gestreamt, was enorme Datengeschwindigkeiten ermöglicht. Bitte auch im MOTIF so!
Das Booten hingegen ist mit fast 5 Minuten fast unerträglich lang...
Wer im Bühnenalltag schnell auf bestimmte Sounds zugreifen muss, kann seine Lieblinge im Set-List-Modus anordnen. Dieses Feature macht die Arbeit noch einfacher
Und die allseits bekannte KARMA-Engine zaubert schöne Arpeggien oder Rhythmen auf die Tastatur, ähnlich wie ein extrem aufgebohrter Arpeggiator
Fazit:
Klanglich hat der neue Kronos eine Menge zu bieten, ohne dabei die Vorgängermodelle zu schmälern. Gepaart mit sinnvollen Ergänzungen rundet sich das Konzept gut ab. Wer den alten Kronos hat, wird sicherlich keinen Grund finden, umzusteigen. Wer jetzt einsteigen will, bekommt einen Kronos, der die Fehler ausgebügelt hat und neue Features mitbringt
+ Edles Design
+ viele Anschlüsse
+ SST zum Umschalten der Sounds ohne störende Artefakte
+ Farbmarken für Programs erleichtern die Auswahl
+ Durchweg gute Sounds mit schönen Effekten
+ SSD für schnelles Laden der Sounds
+ KARMA für ulkige Klänge
- Sehr schwer
- Externe Clock benötigt MIDI
- Keine Trigger-Pads (externer Controller kann verwendet werden)
Gruß,Alex

Dieses Mal schauen/hören wir uns den "neuen" Kronos von KORG an. Da ich als Sängerin wenig mit Sequenzern arbeite, habe ich mich bei diesem Test ausschließlich auf die Sounds konzentriert, aber wer weitere Erfahrung beisteuern kann, darf das natürlich gern tun

Da ich noch eine Frau bin, deren Handy keine Kamera hat, müsst ihr hier leider wieder auf Fotos verzichten, jedoch sind schon einige schicke Fotos online zu finden.
Als KORG vor einigen Jahren den Kronos ankündigte, war ein richtiger Hype losgetreten. Ein Keyboard mit 9 eigenständigen Syntheseformen in einem Gehäuse, dazu mehrere GB an Klavier-Samples ließen den Kronos bei der Vorstellung auf den Musikmessen als Dream-Team für Produzenten und Bühnenmusikern dastehen.
Der sonst positive Eindruck wurde leider vielmals von einer mangelhaften Hardware (Bedienelemente locker oder Tastatur defekt) stark geschmälert.
Der "neue" Kronos bekommt den einfachen Namen "Kronos 2015" und kommt optisch schon runderneuert bei euch zu Hause an. Die bekannte Oberfläche aus Aluminium ist nach wie vor dieselbe, jedoch hat KORG einige Neuerungen vorgenommen: So sind die Seitenteile aus Holz (Echtholz oder Synthetik kann ich leider nicht sagen) während der Übergang zwischen Oberseite und Rückseite mit einem Lochblech ein wenig futuristischer ausschaut, was mir persönlich besser gefällt, als das Design des alten Kronos

Durch die neuen Specs ist der Kronos erneut kein Leichtgewicht. Meinen XS8 bekomme ich mit ganz viel Mühe und Hilfe noch hochgewuchtet, beim Kronos ist da Schicht im Schacht. Aber Verarbeitung will nunmal ihren Preis haben
Bleiben wir kurz auf der Rückseite:
Die gewohnte Vielfalt der Anschlüsse ist zum Glück nicht verändert worden, ebenso ist die Stromversorgung dank Kaltgerätekabel simpel und günstig.
Solltest du dein Kabel mal vergessen haben, gibt´s bei Saturn eins für 5€ nachgeschmissen. Mit den Roland-typischen Adapterkabeln würdest du jetzt ohne Saft da stehen

Neben analogen Schnittstellen ist auch eine Digitale SpDif Verbindung möglich. Im Gegensatz zum Vorgänger OASYS besteht jedoch keine Möglichkeit, einen externen Taktgeber (Clock) anzuschließen, ohne über MIDI zu gehen, denn der OASYS bot eine eigene Schnittstelle dafür.
Die Bedienung ist ansonsten nahezu identisch.
Die größte Neuerung ist dabei das Display, denn der Nutzer kann nun z.B. im Set-List-Modus (siehe unten) bestimmte Programs farblich unterlegen, was das Auswählen besonders leicht macht.
So kann man z.B. verschiedene Setups von einem Song (weil man umschalten muss z.B.) klar von anderen trennen. Sehr gut gelungen und für mich eine große Hilfe!
Zum Sound:
Den Sound von KORG muss man mögen, das ist oft diskutiert worden. Mir persönlich gefallen die Sounds des Kronos 2015 gut. Das Klavier ist mit mehreren GB Samples enorm authentisch spielbar (vor allem dank der Tastatur, ich hatte eine 88er), kommt jedoch nicht ganz an die Samples aus dem Hause K-Sounds heran. Die Jungs bieten jedoch auch Pianos für den Kronos an

Richtig Vintage-mäßig wird´s im Bereich der E-Pianos! Egal ob ein beißendes Wurlitzer, ein Fender Rhodes oder diverse Tines sind hier in sehr guter Qualität vorhanden, und lassen sich durch extrem viele Insert-Effekte auch noch tiefgehend ändern. Wer ein Rhodes nach dem Tremolo noch durch einen Amp zieht, bekommt die Effektpower zu spüren!
Die Streicher sind in meinen Augen ebenfalls gut gelungen, lassen sich jedoch aufgrund der Hammermechanik für mich etwas zu schwer nuancieren. Eine billige MIDI-Tastatur angeklemmt und dann ging das besser. Richtig große Orchester muss man sich zwar noch zusammenbauen, aber für den Einstieg ist hier alles drin.
Die Holzbläser klingen dagegen etwas kalt und stumpf, dennoch akzeptabel. Ihre Blech-Vertreter hingegen sind deutlich besser und durchsetzungsfähig!
Im Bereich der Synths findet man analoge Pads, warme Flächen oder Brass und Lead-Sounds, wobei viele davon sicherlich schon früher aus KORG-Keyboards verwendet wurden

Der Synthbrass aus dem KORG Trinity z.B. kennt man aus "Africa", mit ein wenig "Tweaking" bekommt man auch Jump! gebacken

Die einzelnen Klänge heißen bei KORG "Program", wer mehrere davon kombinieren will, macht das im "Combi"Modus.
Hier lassen sich sehr coole Zusammenstellungen fabrizieren. Vom großen Orchester bis zu Split-Combis um mehrere Programs zu fahren.
Der Vorteil ist dabei die SST (Smooth Sound Transition) in der gespielte Töne mit ihren Effekten in einer Art Pufferspeicher ausklingen, während man ein neues Program lädt. Dadurch lassen sich selbst extreme Effekt-Unterschiede ohne hörbare Anomalien umschalten. Wer am Tyros einmal eine Voice mit einem Chorus auf eine mit Distortion umgeschaltet hat, kennt die schrillen "Fehltöne".
Dieses Feature macht für mich einen sehr großen Fortschritt aus, wenngleich sie schon im Kronos 1 verwendet wurde.
Die Sounds werden übrigens von der SSD gestreamt, was enorme Datengeschwindigkeiten ermöglicht. Bitte auch im MOTIF so!
Das Booten hingegen ist mit fast 5 Minuten fast unerträglich lang...
Wer im Bühnenalltag schnell auf bestimmte Sounds zugreifen muss, kann seine Lieblinge im Set-List-Modus anordnen. Dieses Feature macht die Arbeit noch einfacher

Und die allseits bekannte KARMA-Engine zaubert schöne Arpeggien oder Rhythmen auf die Tastatur, ähnlich wie ein extrem aufgebohrter Arpeggiator
Fazit:
Klanglich hat der neue Kronos eine Menge zu bieten, ohne dabei die Vorgängermodelle zu schmälern. Gepaart mit sinnvollen Ergänzungen rundet sich das Konzept gut ab. Wer den alten Kronos hat, wird sicherlich keinen Grund finden, umzusteigen. Wer jetzt einsteigen will, bekommt einen Kronos, der die Fehler ausgebügelt hat und neue Features mitbringt

+ Edles Design
+ viele Anschlüsse
+ SST zum Umschalten der Sounds ohne störende Artefakte
+ Farbmarken für Programs erleichtern die Auswahl
+ Durchweg gute Sounds mit schönen Effekten
+ SSD für schnelles Laden der Sounds
+ KARMA für ulkige Klänge
- Sehr schwer
- Externe Clock benötigt MIDI
- Keine Trigger-Pads (externer Controller kann verwendet werden)
Gruß,Alex