Keyboarderforum by Musiker Lanze

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Ein Panzer für die Bühne - K&M 18950

Mr.Tyros

Extremer Schreiberling
Sind wir doch mal ehrlich: Keyboardständer gibt´s wie Sand am Meer. Von der billigen Version aus dem Feinkost Albrecht zur Weihnachtszeit über Hausmarken diverser Onlineshops oder richtig stabile Vertreter wie ein Spider Pro oder der Apex ist für jeden Spieler was dabei.

Wer jedoch mit größeren Instrumenten arbeitet, darunter natürlich auch die mit einer 88er-Tastatur, die dank der Hammermechanik schon an die 40 Kilo auf die Waage bringen, ist hingegen mit einem Keyboard-Tisch besser bedient. Auch diese gibt´s in Onlineshops mittlerweile in Hülle und Fülle, einen Klassiker aus dem Hause König und Meyer schauen wir uns heute mal an:
Den 18950!

Der 18950 ist ein klassischer, modularer Keyboardtisch, welcher aus Metall gefertigt ist und in einer schwarzen Lackierung daher kommt. Die Höhe lässt sich auf bis zu 91cm erhöhen, die Breite stufenlos auf maximal 102,5cm, die Höhenverstellung erfolgt jedoch in vorgefertigten Rast-Positionen, was ich besser finde, als eine stufenlose Verstellung. Warum, dazu gleich mehr.
Durch seine stabilen Materialien kommt der Tisch ohne weitere Anbauteile auf knapp 9 Kilo.
Im Lieferumfang enthalten sind zudem einige Gummipuffer, welche auf die Oberseite geklebt werden können, um die Unterseite des Keyboards nicht zu zerkratzen.
Manche Spieler schrauben die meist vorhandenen Gummi-Füße auf der Unterseite ab, gerade Instrumente wie der Kronos oder der MOTIF haben eine nicht allzu belastbare Unterseiten-Platte, kurz gesagt:
Ohne Gummi hast du nach ein paar Tagen richtig üble Schrammen!

Das Grundmodell an sich kann bis zu 80 Kilo tragen, jedoch sollten auch 10 Kilo mehr kein Problem darstellen, sofern man die Breite nicht maximal ausgefahren hat!
Jedes Bein verfügt über einen kleinen Teller, welcher mittels Schraubgewinde noch zusätzlich in der Länge für einige Zentimeter aus- oder eingefahren werden kann. So können leichte Unebenheiten des Bodens optimal ausgeglichen werden!
Der Tisch selbst kann in wenigen Sekunden auf- und abgebaut werden, denn es genügt, die Beine einzuklappen. Ein Mechanismus sorgt dafür, dass die Beine auch im Betrieb nicht ungewollt einknicken können, achtet aber bitte beim Aufbau darauf, eure Flossen vom Mechanismus fernzuhalten, ansonsten klemmt ihr euch, und DAS ZWIEBELT RICHTIG!!!

Wie eingangs erwähnt ist der 18950 modular.
Es gibt diverse Anbauteile, darunter eine Ablage für ein weiteres Instrument, sowie ein Mikrofonstativ.
Die Auflage ist ebenfalls aus stabilem Metall gefertigt, besitzt Gummierungen und ist in der Höhe verstellbar.
Die Auflagentiefe an sich ist mit 39,5cm großzügig bemessen, besitzt allerdings nach hinten keine Begrenzung, somit können auch tiefere Instrumente sicher abgestellt werden.
Die Montage erfolgt werkzeuglos: Zwei Rändelschrauben am Tisch lösen, Auflagen einstecken, gewünschte Position einstellen, Schrauben FEST ziehen, ferdisch.
Die Position ist gewissermaßen stufenlos einstellbar, so kann man das 2. Instrument so weit nach hinten schieben, dass man das untere weiterhin bedienen kann. Ein kleiner Nachteil: Je weiter die Auflagen nach hinten verschoben sind, umso eher neigen diese beim Spielen zu wackeln.
Aber bislang hat es für mich keine Probleme gegeben.

Anbei mal ein kleines Anschauungsobjekt:

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Jedoch haben alle Anbauteile und der Tisch selbst ein kleines Problem:
Es gibt keinerlei Orientierungen zum Einstellen. Wer beispielsweise die Ablagen gleichmäßig nach hinten verschieben will, wird schnell merken, dass auf einer Seite immer etwas weniger ist, als auf der anderen Seite.
Eine aufgedruckte oder gar eingestanzte Skala beispielsweise würde dieses Manko sofort aus der Welt schaffen - Als Workaround habe ich mit einem Maßstab die "Distanzen" ausgemessen und mit einem scharfen Messer eine Markierung in den Lack geritzt. Alternativ könnt ihr auch, wenn ihr nur eine Position habt, Klebeband verwenden. Gerade, wenn der Tisch viel unterwegs ist, müssen die Auflagen entfernt werden, das geht, wie eben schon erwähnt, innerhalb von Sekunden.
Dann wieder die gewünschte Position finden ist sehr mühsam.
Von daher:
Macht euch ne Markierung rein, für einen Nachfolger oder gar eine Modellpflege wäre eine eingravierte/gestanzte Skala sicherlich nicht verkehrt.
Aufgedruckt würde sie jedoch sicherlich schnell abgenutzt sein.
Dies ist übrigens auch der Grund, wieso ich die Höhe gern in Stufen verstellt haben mag. Wenn ich diese Dimension auch noch hätte ohne Markierungen machen müssen, dann wären ab sofort Wasserwaage und Maßstab im Koffer.
Die Schrauben, mit der die Höhe des Tisches angepasst werden kann, sind jedoch mit Hand zu lösen und festzuziehen. Es empfiehlt sich, dies mit Vernunft zu machen, da zumindest ein ISK-Kopf bei mir nach knapp 8 Jahren ausgefressen war. Schraube aufbohren, neue rein, kostete nicht mal 5€.

Fazit:
Der 18950 ist ein extrem solider Tisch für alle Tasteninstrumente. Er ist einfach zu bedienen, alles kann, bis auf die Höhenverstellung, werkzeuglos angepasst werden, für die Höhe ist ein Innensechskantschlüssel nötig, aber diesen hat jeder wohl in seiner Werkzeugkiste.
Der Tisch ist extrem belastbar, hält viel aus, ist erweiterbar und auf jeden Spieler individuell einstellbar.
Sogar zum Spielen im Stehen lässt er sich umbauen, das alles in Minuten!

Einzig und allein die zu Beginn mühselige Einstellung der Auflagen beispielsweise, welche in Verbindung mit Maßband erfolgen muss, sind ein kleiner Negativaspekt, welcher sich jedoch mit wenig Mühe recht einfach beheben lässt.
Für seine 120€ bzw. 175€ mit Auflagen bekommt man kein günstiges Stativ, dafür aber ist der 18950 eine Investition, welche sich mit großem Optimismus für das Leben des Musikers lohnt. Bis er das Zeitliche segnet, werden viele Jahre vergehen!
 
Hallo MrTyros,

Danke für deinen bericht,ich benutze seit fast 30 jahre solch ein keyboard ständer mit viele anbauteile der marke Bespeco.
Wie du es schilderst habe ich mir ein zeichen mit klebeband an den zusatz auflagen gemacht damit ich immer den selben abstand habe.
Grüsse Willi
 
Hallo an den Schreiber,

sehr schön, so ein ausführlicher Erfahrungsbericht!

Genau diesen Keyboardtisch verwende ich schon bald seit Jahrzehnten.
Er hält ... und hält ... und hält ... was er verspricht!
Ist hier mehrfach als Doppeldecker zu sehen, also mit 2 Keyboards.

Ich hab ihn auch schon für das Oberteil der Electone HS8 und für so manches Digitalpiano verwendet.
Ist zwar für Letzteres etwas tief, aber geht halt nicht in die Knie, wenn das Instrument schwer ist.

Inzwischen hab ich auch noch einen extra für ein Piano angeschafft.
Wen es interessiert - hier beim Auftritt vor ein paar Wochen zu sehen.

Also eine klare Kauf-Empfehlung, wer es robust mag und bereit ist, ein paar Kilos mehr zu schleppen.

LG Heidrun

P. S.: Bzgl. richtiger Breite hab ich mir einfach eine kleine Markierung in den Lack geritzt... ;-)
 
Testbericht is wieder mal sehr gut... Danke...

Ich hab schon seit gefühlter Ewigkeit den 18880 und kann auch nur sagen... Top.
Und... Ich hab da sogar derzeit 3Keys drauf und nix wackelt.

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Danke für deinen Testbericht ! :lächel::haha:
So einen Tisch hatte ich mir vor 4 Jahren mal gebraucht gekauft ( war da in tadellosen Zustand ) , seitdem bin ich damit ca 2 mal die Woche zum proberaum oder sonstwohin und das Teil leistet anstandslos seinen Dienst , mal mit , meist ohne Aufsatz . Echt zu empfehlen !
Einzig die Gummiauflagen gehen relativ oft ab , das ändert aber nichts an der Zuverlässigkeit des Tisches.

Kerstin
 
Gern geschehen, freut mich, wenn mein Test ein wenig helfen mag :lächel:
Früher hatte ich die Gummipuffer durch Filz, wie man sie z.B. von Möbelgleitern her kennt, ersetzt, was aber darin resultierte, dass das Instrument gern mal auf Wanderschaft ging :haha:
Mittlerweile habe ich mir auf Arbeit von unseren Dekorateuren Silikonmatten zuschneiden lassen und mit gutem Teppichklebeband befestigt, da bewegt nicht nüscht mehr!
 
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