Keyboarderforum by Musiker Lanze

Das Forum ist nur einsehbar für registrierte und eingeloggte User

Der günstigste Start ins DMX-Universum? Sunlite Sushi DS

Mr.Tyros

Extremer Schreiberling
Für meinen heutigen Test habe ich mal eine kulinarische Spezialität aus Japan mitgebracht: Sushi...

Ne Spaß, so heißt das Teil nur:lach:

Wer mit Beleuchtung auf der Bühne hantiert, hat mitunter zahlreiche Möglichkeiten, dieses zu steuern.
Fast jedes Teil hat eine Fernbedienung oder ein Menü, in dem man simple Dinge wie fixe Farben, aber auch vordefinierte Programme auswählen kann.
Dann gibt´s noch den Automatik-Modus.
Wer es aber noch genauer mag, kommt an DMX nicht herum, hier gibt´s neben der klassischen Harware-Controller-Lösung mittlerweile auch computergestützte Produkte wie Daslight, LightRider und co.
Das kleine Sushi DS aus dem Hause Sunlite ist ein USB-DMX-Interface, welches es für knapp 30€, und damit DEUTLICH unter dem Preis von anderen Interfaces liegt, zu erstehen, ob sich das günstige Teil lohnt oder doch nur Spielzeug ist, wollen wir heute einmal betrachten.

Kurzfassung:
Für die meisten semi-professionellen Anwender reicht es!

Das Sushi DS ist ein sehr kompaktes DMX-Interface zum Anschluss an eine USB-Buchse und stellt somit die Kommunikation zwischen Software und DMX-fähigem Gerät her. Mit 128 Kanälen ist es etwas knapp bemessen, kann also keine riesige Lichthardware ansteuern, adressiert sind hier kleinere Aufbauten aus z.B. einer PAR und einem weiteren Effekt.
Für die meisten kleinen Anwendungen reicht das vollkommen aus, ich meine, das Teil kostet je nach Laden 25-30€!

Im Lieferumfang befindet sich das Interface sowie ein USB-Kabel zur Rechnerkommunikation. Ein DMX-Kabel liegt nicht bei.
Kompatibel ist Sushi DS sowohl mit Windows als auch Mac und kann zahlreiche Software ansteuern, darunter ESA (mit dem arbeite ich), Daslight, Lumidesk, Lightrider... Jedoch ist nicht jede Software für den Apfel-Rechner gedacht!
Auf der Herstellerseite dmxsoft.com findet ihr eine Übersicht über die verschiedenen kompatiblen Software-Lösungen. Hier müsst ihr auch euer Interface registrieren. Es dient dann später als Dongle, um die Software starten zu können.
Das alles ist ein bisschen kompliziert und ich musste mich durch ein paar Handbücher und Foren-Threads lesen, am Ende lief es dann.

Sushi DS kann zahlreiche Software zumindest im sehr beschränkten Express-Modus kostenlos freischalten, hier finden wir aber nur die aller-rudimentärsten Features oder nur Demo-Modi, daher schade, dass nicht zumindest eine vollwertige Software bereits mitgeliefert wird, aber hey, die Kohle, die man bei den 25€ spart, kann man dann in eine 1-Jahres oder alltime-Lizenz investieren, so what?!

Die meisten Softwares sind in ihrem Funktionsumfang ähnlich und das betrifft auch die Bedienung.
Nichts desto trotz wird immer ein Handbuch benötigt, aus dem die entsprechende DMX-Programmierung ersichtlich ist.
ESA 2 z.B. liefert zahlreiche Presets für verschiedene Hersteller wie Cameo, Eurolite und sogar Eigenmarken wie Stairville mit!
Da jedes Gerät verschieden ist, muss aus dem Handbuch entnommen werden, welcher Kanal wie belegt ist, dann lässt sich dieser wie mit einem virtuellen Pult steuern.
Im Handbuch ist auch vermerkt, wie das Gerät adressiert werden muss, wobei dieses in der Software sehr einfach, da übersichtlich, ist.
Wenn mein erstes Gerät 12 Kanäle verbrät, dann wird mein zweites Gerät bei Kanal 13 anfangen, dies benötigt 4 Kanäle, also ist Gerät 3 bei Kanal 17 einzuordnen.

Das ist analog ein bisschen tricky zu verstehen, die Adress-Matrix der Software macht es kinderleicht!

Wie man eine Lichtshow programmiert, werde ich nicht erklären, das würde den Rahmen sprengen, ESA 2 liefert aber z.B. einen Editor mit, welcher automatische Farbwechsel programmieren kann.

Mit etwas Mühe und Aufwand kann man sich so einzelne Shows programmieren und dann auf Befehl abspielen!
Oder man erstellt sich feste Setups, wie "alles auf Rot" oder "1 Scheinwerfer Lila, einer Blau und die anderen gedimmt"

Fazit:
Sushi DS ist ein kostengünstiges Einsteiger-Interface, welches für den kleinen Anwender und Alleinunterhalter mit wenig Lichttechnik absolut ausreichend ist.
Hier wird man evtl. neben einer PAR noch einen kleinen Effekt vorfinden, mehr hat man meistens nicht, und mehr kann Sushi DS auch nicht, denn bei 128 Kanälen ist Ende im Gelände.

Wer mehr möchte, muss tiefer in die Tasche greifen. Dann hat man aber eh andere Ansprüche und die werden mit anderer Software gestillt!

+ sehr kostengünstig
+ einfache Verkabelung
+ sehr kompakt
+ fungiert nach Registrierung als Dongle für Software
+ Kompatibel mit verschiedenen Softwares
+ Arbeitet unter Windows, Android und OS

+- Schaltet zumindest Demo-Modi kostenlos frei, sodass man sich für eine Software entscheiden kann
+- 128 Kanäle

- Registrierung kompliziert, es werden Plugins und Software seitens dmxsoft benötigt (kostenlos)
 
Naja, ist technisch ja nur ein USB auf RS-485 Converter, den man für 5,95 beim Aliexpress bekommt, mit einem seriellen Protokolltreiber. (DMX ist ja recht langsam).
Das Entscheidende ist wohl die Software. Wem es nur um das automatisierte Abfahren von Szenen geht, ist da eh besser beraten, als mit einem HW-DMX und seinen beschränkten Programmiermöglichkeiten. Allerdings fahren ja viele ihre Universen, dynamisch per Hand, passend zu einer Szene - entweder Musik, oder die Darbietung eines Theaterstücks - und da zu braucht es reale Fader. Für 25,- geht es aber wirklich nicht billiger.

Ich bin wegen der realen Fader im Übrigen den umgekhrten Weg gegegangen und habe einen 36er-DMX (129,-) als MIDI Controller für meinen Synth misbraucht.
 
Oben Unten