Keyboarderforum by Musiker Lanze

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Gamechanger? Hercules Inpulse 500

Mr.Tyros

Extremer Schreiberling
Auch, wenn dies hier ein Forum in erster Linie für Tasteninstrumente ist, so möchte ich diesen Testbericht hier nicht vorenthalten.

Manchmal ist der Alleinunterhalter nicht mehr "in" genug und es mag vielleicht an Aufträgen mangeln. Manch einer möchte sein Setup erweitern und somit auch andere Zielgruppen ansprechen, als die der "klassischen" Live-Musik.
Die Rede ist vom DJ.
Mancher hat sein Setup in diese Richtung ergänzt oder das Keyboard gänzlich gegen die Scratch-Kiste eingetauscht.

Im Bereich des mobilen DJ´s kommen Controller in Verbindung mit einer Software (z.B. Traktor oder VDJ) am häufigsten vor. Controller kann man in allerlei Preislagen kaufen, vom günstigen 200€ Controller mit rudimentären Features bis hin zum über 1.000€ teuren DDJ 1000 von Pioneer ist eigentlich für jedes Budget was dabei.

Die 3 größten Platzhirsche sind in diesem Segment Pioneer, Denon DJ sowie Numark.

Seit einigen Jahren gibt´s noch die sehr unbekannte Firma Hercules DJ, welche ich jetzt seit einigen Monaten mal vertieft verfolgt habe.
Jetzt haben die Jungs mit dem Inpulse 500 ein Produkt auf den Markt gebracht, welches die Welt der Controller ein wenig durchmischen mag, und warum dem so ist, schauen wir und jetzt an.

Vorneweg:
Ich habe mir den Inpulse 500 für einen halben Tag ausleihen können, getestet wurde er in Verbindung mit Serato DJ Pro, für mich war der Funktionstest wichtiger, als Fotos, daher sind alle im Text zu sehenden Fotos aus dem Netz!

hercules-djcontrol-inpulse-500_1280.jpg



Der Inpulse 500 ist ein klassischer DJ-Controller mit 2 Decks, welcher mit Serato kompatibel ist (Lite-Version mit dabei!), aber auch unter der von Hercules eigens entwickelten Software DJUced arbeitet (auch diese Software ist mit dabei!)
Theoretisch ist auch eine Nutzung mit VDJ oder Traktor möglich, dies habe ich aber mangels Nichtverfügbarkeit dieser nicht getestet.

Auf Seiten der Anschlüsse haben wir ein 6,3mm Klinken-Duo, sowie das ganze noch mal in Cinch, ebenfalls als Cinch ist der AUX Eingang (und mit einer Mini Klinke) ausgestattet, ansonsten wäre noch der 6,3mm Mic-Input zu erwähnen (Ja, die Kiste hat einen Mic-Eingang!!)
Die Signalverarbeitung wird übrigens über Technik von AKM übernommen, also schon mal kein billiger China-Schrott!

Zur Rechnerkommunikation wird ein USB-Kabel benötigt, dies sorgt auch für die Stromversorgung des Controllers!

Der eben erwähnte AUX-Input hat eine eigene Regler-Sektion spendiert bekommen, wo Lautstärke und Filter angepasst werden können, beim Mikrofon lassen sich Bass und Treble regeln, und natürlich den Pegel.

Jedes der 2 Decks verfügt über großzügige Jog-Wheels, welche Touch-sensitiv reagieren, also neben dem scratchen auch fürs Beatmatching (gleich noch mehr dazu), sprich dem dezenten "anschubsen" des Tracks zum Angleichen der Beats geeignet ist.
Diese Wheels sind in der Preislage so ziemlich das beste, was man bekommen kann! Und selbst gegen die meines fast doppelt so teuren Numark NV müssen die sich nicht verstecken, im Gegenteil, sowas darf gerne mal Standard werden!
Außerdem kann man die Wheels auch zum Quantisieren nutzen, sie haben also 3 Funktionen
8 Pads sorgen für ausreichend Möglichkeiten, Loops, Hot Cues, Rolls oder Samples zu steuern, auch das darf gerne mal so von anderen übernommen werden.
Die Möglichkeit, on the fly Loops zu programmieren und zu editieren, kommt mir ebenfalls sehr entgegen, dies kennt man so eigentlich nur von Pioneer oder teureren Denon-Modellen, also Hut ab dafür!

Jedes Deck besitzt eine klassische 3-Band-EQ-Regelung, einen Filter sowie die Möglichkeit, Effekte einzumischen, also keine weltbewegende Raketentechnik.
Interessant ist die Tatsache, dass der Crossfader auch in den Bypass geschaltet werden kann, sehr gut für alle, die das Ding ungewollt mal verschieben...


Jetzt aber zu dem, was den Inpulse besonders macht:
Für alle, die wenig Ahnung vom DJing haben, gerade erst anfangen oder mehr Spaß statt Arbeit wollen, verfügt das Gerät über eine Hilfe beim Beat-Matching!

Das Beat-Matching ist eine der Grundlagen eines DJ´s, möchte er abrupte Übergänge oder unschöne Transitions vermeiden.
Nun ist dieses Thema aber auch mit etwas Lernstoff und jeder Menge Intuition verbunden, sprich, man erlernt es langsamer oder schneller, abhängig vom Vorwissen.
Über einen Knopfdruck kann man sich nun einen kleinen Assistenten aktivieren, welcher mit einer dedizierten Anzeige hilft, die Beats so ideal wie durch einen Algorithmus möglich, zu matchen.
Dies funktioniert am allerbesten mit DJuced, unter Serato habe ich es nicht ganz so gut empfunden.
Eine, wie ich finde, großartige Hilfe beim Einstieg und eine nützliche Funktion für den erfahrenen Anwender. Alles, was den Nutzer ein wenig an die Hand nimmt, und ihm hilft, besser zu werden, ist bei mir immer sehr gern gesehen!

Übrigens: Eine intelligente Funktion namens IMA hilft, passende Musik zu finden. Läuft also ein Track, so hilft IMA dabei, einen dazu passenden, zweiten, Track zu finden, dies funktioniert in der hauseigenen Software auch wunderbar.

Überhaupt ist DJuced eine sehr schöne Software, die man auch mal für Live-Auftritte nutzen kann. Nicht ganz so ansehnlich wie Serato oder gar VDJ mit seinen Skins, aber dafür, was es sein will, funktioniert es fabelhaft!

Fazit:

Mit dem Inpulse 500 kommt ein Controller auf den Markt, den Denon DJ und Pioneer nicht mögen werden, denn er bietet für das wenige Geld so unfassbar viele positive Merkmale, dass er in der Preislage ungelogen als das beste Preis-Leitungsverhältnis durchgeht und jedem, der anfängt oder sein Setup erweitern möchte, ans Herz gelegt sei.
Eine wunderbare Verarbeitung, sehr nützliche Hilfen, gute AKM Signalverarbietung, eine hauseigene, beiliegende Software (die einfach super funktioniert), all das summiert sich zu einem sehr positiven Gesamteindruck.
Der einzige negative Aspekt wäre der Pitch-Fader. Dieser ist wirklich sehr klein bemessen und hat einen kurzen Regelweg. Aber das wäre nur eine winzige Macke an dem ansonsten sehr guten Gerät.

Es muss definitiv nicht immer Pioneer, Denon oder Numark sein. Wer wenig Wert auf Markennamen setzt, der sollte sich den Inpulse 500 wirklich einmal aus der Nähe anschauen!


+ Sehr günstiger Preis
+ Hochwertige Gesamtverarbeitung (Wandler, Hardware, Wheels)
+ 2 nützliche Funktionen zum erlernen des DJings onboard
+ Hauseigene Software sowie Serato Lite liegen bei
+ 8 Pads, RGB-beleuchtet
+ Loops direkt am Gerät programmierbar (nicht über Pads)
+ Crossfader lässt sich Bypass schalten
+ Mikrofon-Eingang
+ AUX-In
+ Großzügiger Clip-LED-Strip

- Pitch Fader recht klein
 
OK. Dennoch danke für die Info.

Gruß/Peter

PS: STEMS sind wohl im DJ Bereich eine ziemlich zukunftsorientierte Entwicklung. (Speziell das NI STEMS Format)
 
Ich selbst arbeite nur als mobiler DJ, ich produziere bzw. reproduziere nicht selbst, auch nicht auf der Bühne, hin und wieder mal einen Track etwas verändert, für den Eigengebrauch daheim, aber ansonsten mache ich nichts selbst :zwinker:
 
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