Keyboarderforum by Musiker Lanze

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I want to break free- AKG WMS40

Mr.Tyros

Extremer Schreiberling
Gitarristen sind schon coole Leute:
Schreddern und auf der Bühne Faxen machen, Ladies imponieren und so ganz nebenbei dem Sänger die Show stehlen... wäre da nicht immer dieses *Piiiiiep* Kabel, welches sich gerne mal aus der Buchse löst oder so kacke liegt, dass man auf die Fresse fliegt.

Das WMS40 aus dem Hause AKG verspricht hier Abhilfe, denn es ersetzt das klassische Kabel durch eine Funkstrecke und lässt so alle Sorgen eines zu kurzen Kabels zwischen Amp und Klampfe schwinden.
Für meinen Test habe ich das WMS 40 in der ISM2-Frequenz (864,375 MHz) verwendet, welches als Komplettpaket, sprich Bodypack, Empfänger, Kabel und Netzteil für rund 90€ zu haben ist:

8059348_800.jpg


Das Prinzip ist einfach:
Man verwendet das Bodypack zur Verbindung mit der Gitte, den Empfänger zur Verbindung mit dem Amp oder der Tretmine, dazwischen liegt fortan nichts mehr, also keine Kabel, die zu kurz sein können oder dich zu Boden schmettern :lächel:

Das Verbindungskabel zwischen Bodypack und Gitarre liegt natürlich bei und ist ausreichend lang bemessen, sodass man den schwarzen Kasten in bequemer Distanz zum Schredder-Brett am Gürtel befestigen kann.
Das Bodypack selbst besteht aus Kunststoff.
Dieser ist nicht besonders hochwertig, hier gilt also der Satz "You get what you pay for".
Reicht aber aus, sofern man nicht wie der größte Rowdy mit seinem Zeugs umgeht.
Notfalls klatscht man ein paar Lagen Panzertape drüber, dann bleiben die Hälften auch zusammen.
Ein kleiner 3-Wege-Schalter dient zur Steuerung.
Das Bodypack kann an, aus oder mute geschaltet werden, letzeres ist immer dann wichtig, möchte man eine Pause machen und die "Suchzeit" vermeiden möchte.

Der Empfänger besteht ebenfalls aus Kunststoff, dieser ist aber, da er eher statisch rum steht, nicht den Strapazen ausgeliefert, wie das Bodypack, daher geht das in Ordnung :lächel:

Neben einem On/Off-Schalter gibt´s noch einen Lautstärkeregler und die Antenne, ein Audio Out zum Amp hin und natürlich den Anschluss für das im Lieferumfang enthaltene Netzteil.

AKG verspricht eine universelle Nutzbarkeit mit allen elektrischen Gitarren, allerdings funktioniert dies nur eingeschränkt bei aktiven Pickups. Dort entsteht direkt ein brummen oder rauschen im Signal, welches sich auch nicht über eine DI-Box wirklich entfernen lässt.

Ich habe daher meine J&D Strat mit passiven Wilkinson Single-Coils sowie meine Vintage Paula mit Wilkinson Humbuckern zum testen genommen und das Signal in mein GT1-Pedal sowie einem Tubemeister 36 von Hughes&Kettner, welcher mir probeweise zur Verfügung gestellt wurde, eingespeist.

Da ich kein gescheites Equipment zum Aufzeichnen von solchen Signalen habe und generell viel durch den Gemüsegarten probiert habe, gibt´s keine Soundbeispiele.

Allerdings kann man (leider) sagen, dass sich der Preis im Klang niederschlägt.
Trotz angepriesener HD Audio-Funktion fällt der Klang deutlich zurück, was verständlich ist, da es eben kein physikalisches Signal mehr gibt, welches direkt von der Gitarre kommt.
Das Signal vom Empfänger ausgehend besitzt nämlich weniger Dynamikstufen und analoge Wärme, wirkt also insgesamt platter und matt.

Die ISM 2 Frequenz ist europaweit uneingeschränkt nutzbar, was Anwendern, die neu in Funkstrecken sind, sehr zugute kommt, da Anmeldung und dergleichen wegfallen.
Insgesamt gibt es 3 ISM-Frequenzen in der WMS40-Serie, sodass für jeden Anwender etwas dabei ist.
Ob sich mehrere Sender mit einer Station verbinden lassen, weiß ich allerdings nicht, dies konnte ich leider nicht testen.

Fazit:

Für gerade mal 90€ eine Funkstrecke mit allem drum und dran? Das klingt zu schön, um wahr zu sein.
Und leider ist es auch "nur" ein ganz nettes Gerät, welches den Gitarristen etwas vom Kabelsalat befreit.
Für den Preis kann man eben nur Mittelmaß erwarten, da tut auch der Name AKG nicht mehr viel.
Der Klang ist zwar nach wie vor nutzbar, für Spieler, die allerdings auf Dynamik und physikalischem Wege Wert legen, wird er nicht zufriedenstellend sein.
Spielt man aber mit einem Sound, der wenig Wert auf Dynamik liegt, so ist das WSM40 durchaus eine Alternative zum Kabel, allen anderen rate ich aber dazu, ein hochwertigeres Produkt zu testen :traurig:


+ Komplettset
+ günstiger Preis
+ Freie Frequenzen, demnach keine Anmeldung nötig
+ bis zu 40h Betrieb des Bodypacks
+ mehr Bewegungsfreiheit durch wegfallendes Kabel

- nicht für aktive Pickups geeignet (brummt)
- Klang wird merklich in Dynamik und Charakter beeinflusst
- Bodypack aus nicht hochwertigem Kunststoff
 
Hi Danny,

etwas Wichtiges hast Du vergessen ( unser Bürgerverein hat so ein Gerät als Funkmikro von AKG, also gleiche Technik ).

Das Gerät sendet auf einer fest eingestellten, nicht zu verändernden Frequenz.

Auf einer Veranstaltung vor 2 Monaten hatte ein Zieharmonikaspieler eine Limex-Funkstrecke... er musste dann Kabel nehmen, da sich die Dinger gewaltig störten.

Desweiteren, falls "zufällig" mal mehr als einer so ein Gerät von AKG nutzt ( bei uns im letzten Jahr auf dem Dorffest passiert ... ):

Dann senden beide Mikros ( bzw. hier Klampfen ) und es wird von beiden Empfängern verarbeitet. Klingt echt grausam :haha:

Wie Du so schön schreibst : You get what you paid for...
 
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