Keyboarderforum by Musiker Lanze

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Das 14. Mitteldeutsche Musikertreffen vom 19.04. bis 21.04.2024 in Tambach-Dietharz. Private Veranstaltung...Teilnahme nur für Foren-Mitglieder

Das Musikertreffen läuft…itˋs Party Time

Gemini DRP-1

Mr.Tyros

Extremer Schreiberling
Musik macht eine Menge Spaß. Und wer daheim klimpert, wird mir hier zustimmen.
Aber irgendwann möchte man seine gespielte Musik auch festhalten, um sie z.B. auf eine CD für Freunde zu brennen oder einfach mal das gespielte auf YouTube präsentieren.
Zum Glück verfügen die meisten Keyboards mittlerweile serienmäßig über eine Aufnahmefunktion, aber was, wenn mehrere Instrumente zusammen aufgezeichnet werden sollen, oder aber das eigene Keyboard keinen Recorder hat?
Dann hilft nur ein externer Recorder.

Wer sich hier ein wenig umschaut, erkennt schnell, dass viele Modelle einen gewaltigen Batzen Geld kosten.
Doch muss es immer teuer sein? Gemini liefert mit dem DRP-1 einen Recorder für´s Studio, der verhältnismäßig moderat im Preis wiegt. Aber ist gut hier auch günstig?

Zunächst einmal schauen wir uns den Kollegen im Detail an:
19'' Rackformat auf 1HE, Korpus aus Aluminium, Anschluss für SD-Karte oder USB-Stick.
Auf der Front Klinken-Eingänge für Mikro oder Line-Signale auf der Rückseite Eingänge in Cinch und XLR für Stereo oder Mikrofone.
Reichlich Auswahl oder?
In der Tat bietet der DRP-1 genügend Anschlussmöglichkeiten, um alle Instrumente sinnvoll digital zu verewigen. Am einfachsten geht das dabei, indem man via Cinch vom Mixer in den Input des Recorders geht. Somit benötigt man neben dem Stromkabel nur ein weiteres Cinch-Kabel zum Recorder, mehr nicht!

Der DRP-1 lässt übrigens mithilfe eines Schalters an der Front wählen, ob nun das Signal von den vorderen oder hinteren Buchsen aufgezeichnet werden soll! Für leise Signale steht ein Gain zur Verfügung

Bevor wir uns der Aufnahme widmen möchte ich noch anmerken, dass der DRP-1 ein vollwertiger Player für Audiofiles ist. Wer seine ganze Musik für einen Abend auf einem USB-Stick oder einer SD-Karte mitbringt, kann sich also den CD-Spieler schenken. Für ausgehende Signale verfügt der DRP-1 nämlich ebenfalls einen Ausgang im Cinch-Format.
Und wer die Aufnahme gern "live" mithören mag, bedient sich am 6,3mm Klinkenausgang für den Kopfhörer, welcher auch in der Lautstärke gedrosselt werden kann!

Aber nun an´s wichtige: Der Aufnahme!

Der Recorder bietet dabei 2 Formate: .wav und .mp3, wobei das Format je nach Qualität automatisch eingestellt wird. Das finde ich ein wenig hinderlich, da .mp3-Daten viel weniger Platz benötigen, als .wav, aber dennoch gute Qualität bieten.

Bevor man überhaupt anfängt, aufzunehmen, sollte die Lautstärke der Instrumente eingestellt werden. Und hier kommen die ersten Probleme:
Das ohnehin schon kleine Display besitzt zwar eine Pegel-Anzeige, jedoch ist diese nahezu unbrauchbar. Teilweise reicht ein einziger Strich im Ausschlag mehr, um die gesamte Aufnahme zu übersteuern. Hier hilft nur: Kurze Probeaufnahme, dann anhören, ob zu laut oder zu leise:traurig: Man kann zwar mithilfe des Rades den Level der Aufnahme einstellen, aber ohne präzises Feedback ist die mehrfach-Aufnahme die schnellste Methode.

Das kann im stressigen Studio schon sehr auf die Nerven gehen. Für Besitzer eines Digitalpultes daher der Tipp: Speichert euch ein Setup in den Mixer, welches der DRP-1 nicht übersteuert aufzeichnet, dann könnt ihr nach getaner Aufnahme wieder die Lautstärke anheben.

Zum Aussteuern müsst ihr die Aufnahme "Standby" schalten. Bevor ihr ein Signal aufnehmen könnt, müsst ihr entweder einen handelsüblichen USB-Stick oder eine SD-Karte verbinden. Nun könnt ihr die Aufnahme im Standby-Modus aussteuern. Ein weiterer Druck auf die REC-Taste startet den Aufnahme-Vorgang.
Wer möchte, kann die Aufnahme auch unterbrechen und später nahtlos weiter aufnehmen, jedoch wird die "Stille" vorerst mitgeschrieben, was eine Menge Speicher kosten kann. Sobald die Aufnahme fortgesetzt wird, wird die Stille überschrieben.

Qualitativ sind alle Aufnahmen hochwertig und schmälern in keinster Weise den Klang, meine Videos sind fast ausschließlich mit dem DRP-1 vertont worden (ausgenommen die, bei denen ich den T4-Recorder verwende).

Die Bedienung geht also recht flott vonstatten, wenngleich die Auswahl der fertigen Songs z.B. zum Abspielen aufgrund des kleinen Displays und einem sehr! schwachen hellroten "Auswahl-Balken" für helle Umgebungen sehr kniffelig wird.
Da ich eine leichte Rot-Grün-Schwäche habe, ist es für mich schon ein Ratespiel, das richtige File zu wählen.

Fazit:
Gute Aufnahmen für wenig Geld, jedoch auf Kosten von Bedienung und Komfort. Wenngleich mit ein vergleichbares Aufnahmegerät fehlt, würde ich die Qualität der Aufnahme mit der eines hochpreisigen Gerätes gleichsetzen.
Leider macht das Aussteuern mithilfe von "Trial and Error" sehr viel Frust zu Beginn. Hat man sich hier ein wenig gewöhnt, geht die Arbeit zügig voran.

+ günstiger Preis
+ qualitativ gute Aufnahmen
+ mehrere Datei-Formate zur Auswahl
+ viele Anschlussmöglichkeiten
+ Solide Bauweise aus Aluminium
+ Aufnahme kann pausiert werden

- Sehr kleines Display
- unbrauchbare Aussteuerungsanzeige
- schwer lesbare Auswahl-Funktion (blasses hellrot)
- Pausierte Aufnahme verbraucht im Standby-Modus weiterhin Speicher (wird später überschrieben und entfernt)
 
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