Keyboarderforum by Musiker Lanze

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Die Roland- Jupiter-Serie

Mr.Tyros

Extremer Schreiberling
So, nachdem Yoshi gestern den FA08 vorgestellt hat und ich gestern bei der Rückgabe des Integra die 2 Jupiter-Modelle mitbekommen habe, möchte ich euch nach durchgemachter Nacht meinen Eindruck dazu schildern.
Da beide Modelle heute um 12 wieder zurück sein mussten, habe ich die wichtigsten Features getestet und habe dabei auf den Test in der DAW verzichtet.

Roland hat in den 80er Jahren mit seinen Jupiter Synthesizern 4,6 und 8 wahre Meilensteine geschaffen, die auch heute noch gern genutzt werden.

Mit dem Jupiter 80 sollte nun die Numero 8 einen aktuellen Nachfolger bekommen, welchen ich mir zu erst vorgenommen habe.

Das Gerät selbst ist seinem analogen Vorbild treu geblieben und schaut verdammt nach Retro aus, sehr bunt gehalten und generell sehr ansehnlich. Gehäuse aus gebürstetem Aluminium in anthrazit, die Kategorie-Buttons in buten Farben und Orange als Kontrast: Das macht so schon einiges her!

Aber der Retro-Look ist keinesfalls ein Indiz dafür, dass der somit sehr rustikal wirkende J80 keine waschechte Workstation ist, doch dazu gleich mehr.

Kommen wir zunächst zur Bedienung: Wie in jeder Workstation können Splits und Layer gelegt werden, wobei hierbei die Parts Lower, Upper und Solo eigene Buttons zum direkten Anwählen bekommen haben! Die Kategorien sind in die gängigen Vertreter unterteilt, alles weitere hat unter "Other" Platz gefunden. Für die Bedienung gibt es also schon mal ein dickes "gefällt mir"

Die Unterschiedlichen Parts können auch ohne Split gelayert werden, was ein sehr schnelles Wechsel zwischen einem Layer und Split ermöglicht, zudem lassen sich die Parts direkt per Fader im Volumen anpassen!

Alle wichtigen Parameter können direkt auf der Oberfläche editiert und gewählt werden, was dem Bühnenmusiker sehr entgegen kommt. Die Bedienung mit Touchscreen ist gewöhnungsbedürftig, aber geht gut von der Hand. 4 Regler unterhalb des Displays gewährleisten direkte Kontrolle!
Und der D-Beam kann nun auch wieder für schräge Sachen herhalten!

Aber der J80 ist kein normaler Sound-Geber, sondern wartet mit internem Sequenzer und Arpeggiator auf, was dem J80 zu Recht einen Platz in der Oberliga reserviert.

So, jetzt zum Thema Sounds:
Der J80 bringt unter anderem neu aufgenommene Integra-Sounds mit, während im Synth-Bereich ein wahres Inferno der Analogen Kunst brennt:
Die Pianos klingen sehr gut, Streicher kommen sehr zur Geltung, aber im Synthiebereich wird es spannend: Sehr warme und analoge Pads, richtig fiese Lead-Sounds, modernere Geschichten und Dance-Sounds wie vom DJ sind alle mit dabei.
Die Pads klingen sehr! nach 80s, sodass man sich schon beim Anspielen der Sounds wie vor einem uralten analogen Synthie vorkommt- wer also Fan dieser Ära ist, wird den J80 lieben! Mich mit eingeschlossen.

Seine Lieblingseinstellungen kann der Spieler auf die Taster unterhalb der Tastatur speichern, und so direkt wieder aufrufen. Dieses eher aus Arranger-Keyboards bekannte Feature wertet die Bedienung des ohnehin schon sehr einfach zu bedienenden Gerätes nochmal auf!

Das einzige Manko was mir aufgefallen ist: Der zuschaltbare Hall klingt nicht ganz so prächtig und schmälert den Sound sogar ein wenig. Da hätte ich mir gern eine bessere Qualität gewünscht :traurig: Auch macht der Joystick einen etwas mickrigen Eindruck. Ich bin zugegeben auch noch nie mit einem solchen Bedienteil konfrontiert worden (Frau Schulz mag die Rädchen lieber :lecker:)

Wer übrigens einen USB-Stick zum Samplen oder Aufnehmen nutzt, kann diesen in einer Klappe unterbringen. Das schützt nicht nur vor Staub oder ungewolltem abbrechen, sondern sieht auch viel schicker aus :zwinker:

Fazit Jupiter 80:
Für Fans der analogen Kisten und solche, die gleichzeitig eine flexible Workstation suchen, ist der J80 eine gute Wahl. Das Design lässt an vergangene Zeiten erinnern, die inneren Werte sind jedoch up to date!

+ Synth-Sounds sehr analog und "80s like"
+ Hochwertiges Design im Retro-Stil
+ Theoretisch 256fach polyphon
+ Sehr zugänglich
+ Sehr gute 76er Tastatur
+ Registration unterhalb der Tastatur
+ Sounds durchweg sehr gut

- Reverb etwas kalt und unschön
- Joystick ein wenig minderwertiger





Der Jupiter 50 hingegen ist der Kleine Bruder des J80 und kommt in einem etwas kleineren Gehäuse mit gleicher Tastenanzahl, aber ohne Touchscreen daher. Die Sound-Engine ist dieselbe des großen Bruders, wobei jedoch ein klarer Unterschied hörbar wird, da weniger leistungsstarke Wandler zum Einsatz kommen.
Die Bedienung erfolgt hier über den allseits bekannten Cursor, ansonsten ist die Bedienung nahezu identisch.
Die Registrierung unterhalb der Tastatur ist dieses mal auf die Oberfläche umgezogen und steht mit halbierter Anzahl,4, bereit.
Die Lower-Sounds werden leider nicht mehr über einzelne Kategorien aufgerufen sondern über ein Menü.

Im Gegensatz zum J80 ist der Lower-Part nicht mehr getrennt vom Drum-Part zu regeln, was ebenfalls Einschränkungen mitbringt.

Fazit:
Der J50 ist ein ernst zu nehmendes Keyboard mit enormer Leistung, wurde aber sinnvoll entschlackt und ausgedünnt, um dem Preis gerecht zu werden. Viele Funktionen aus dem J80 sind noch on board, für Musiker, die lieber nur Sounds auf der Bühne brauchen, und eher 80s mögen, mag der J50 einen Blick wert sein. Mit 128 Stimmen ist genügend Luft vorhanden, sodass man sagen kann: Wer den J80 wegen "zu viel" nicht braucht, wird im J50 das wichtigste wiederfinden!
Aufgrund etwas schlechterer Wandler ist der Sound jedoch deutlich digitaler und kühler, als im großen Bruder.

+ Schicke Optik
+ Gleiche Engine wie im Jupiter 80
+ ebenfalls sehr zugänglich
+ Schöne Soundauswahl aus dem großen Modell

- minderwertige Wandler sorgen für schlechteren Klang im Direktvergleich
- Percussion/Lower nicht mehr getrennt regelbar
- Lower-Sound nur via Menü aufrufbar
- recht kleines Display


Zum Vergleich:

J80: 256 fach polyphon, Touchscreen, Lower-Sounds in Kategorien eingeteilt, Registration unterhalb der Tastatur
J50: 128 fach polyphon, Cursor auf kleinem Display, Lower Sounds im Menü,
Registration 4fach auf Oberfläche, geringere Wandlerleistung für etwas digitaleren Sound


Gruß,Alex
 
Hallo Alex

Schön immer wieder zu sehen und zu lesen, dass es mittlerweile hier im Forum noch andere "verrückte" außer mir gibt die sich Arbeit machen mit solchen Testberichten.
Da kann ich mich ja jetzt langsam diesbezüglich auf`s Altenteil legen. :haha:

nee...im ernst...find ich gut solche Testberichte, auch, wenn es nicht unbedingt alles für die User aus dem Forum hier interessant ist, denn die meisten stehen eher auf ganz schnöde und normale Arrangerkeys.
Aber...es gibt auch viele Gäste die unser Forum nur besuchen und hier ab und an lesen. Und da denke ich schon, dass Interessenten dabei sind die sich letztendlich dann vielleicht sogar hier bei uns im Forum niederlassen.

Also danke und weiter so...ich lehn mich da jetzt mal wieder etwas zurück. :zwinker:
 
Ich übernehm mal den Part von Alex, denn die ist wieder heim :lächel:
Freut mich riesig, wenn die Tests gut ankommen :haha:anke:
Es gibt ja viele Testberichte im Internet, aber einige Nischenprodukte fehlen einfach, die nehmen wir uns dann vor. Und z.B. anhand der Fame-Gitarre aus einem Anderen Test hat man gesehen, dass die günstigen Produkte meist genau so gut sind, wie die teuren :lächel:

Gruß,Danny
 
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